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Wie groß ist das Vertrauen der Deutschen in die Medien? Welche Mediengattungen werden bevorzugt? Welche Rolle spielen die sozialen Medien? Interessante Antworten auf diese Fragen gibt die Langzeitstudie Medienvertrauen der Universität Mainz, in deren Rahmen seit 2015 regelmäßige bevölkerungsrepräsentative Trendbefragungen erfolgen. Die Ergebnisse der „siebten Welle“ wurden kürzlich veröffentlicht. Diese stand unter dem Eindruck der Corona-Pandemie. 

Öffentlich-rechtliche Medien mit größtem Vertrauen 

Zu den zentralen Aussagen der Forscher zählen, dass das Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk weiterhin mit 70 Prozent am größten bleibt. (in den Vorjahren lag es zwischen 65 und 72 Prozent) Danach folgen Regionalzeitungen – diesen vertrauen rund zwei Drittel der Deutschen (Vorjahre: 63 bis 65 Prozent). Überregionalen Tageszeitungen vertrauen 56 Prozent der Bevölkerung (Vorjahre: 49 bis 55 Prozent). Das private Fernsehen (23 Prozent) und Boulevardzeitungen (7 Prozent) werden auch in der Corona-Krise nicht als besonders vertrauenswürdige Medien wahrgenommen.

Geringes Vertrauen in Social-Media-Angebote

Social-Media-Angebote wurden und werden von den meisten Deutschen dagegen auch in der Corona-Krise nicht als vertrauenswürdige Nachrichtenquellen angesehen. Nur fünf Prozent der Befragten vertrauen Nachrichten auf sozialen Netzwerken (Vorjahre: 3 bis 10 Prozent). Nachrichten auf Videoportalen finden zehn Prozent vertrauenswürdig (Vorjahre: 4 bis 8 Prozent). Und alternative Nachrichtenseiten halten 14 Prozent der Bürgerinnen und Bürger für vertrauenswürdige Nachrichtenquellen (Vorjahre: 12 bis 14 Prozent). Auch geschlossene Gruppen auf Messenger-Diensten, deren Rolle in der Corona-Pandemie kontrovers diskutiert wird, halten nur fünf Prozent der Bevölkerung für vertrauenswürdige Nachrichtenquellen. Mit 53 Prozent weisen diese unter den Social-Media-Angeboten den höchsten Anteil an Befragten auf, die diese Nachrichtenquelle als nicht vertrauenswürdig empfinden.

Weniger extrem medienkritische Bürger 

Die Studie, die nach eigenen Worten auf mehr als einem Jahrzehnt kommunikationswissenschaftlicher Vertrauensforschung am Institut für Publizistik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz basiert, zeigt auch, dass der Anteil an Menschen, die extrem kritisch bis feindselig auf die etablierten Medien blicken, gesunken ist. Insgesamt elf Prozent der Deutschen bejahten die Aussage, dass die Bevölkerung in Deutschland von den Medien systematisch belogen werde. In den Vorjahren lag die Zustimmung zwischen 13 und 19 Prozent. Zwei Drittel weisen den „Lügenpresse“-Vorwurf in der neuen Befragung zurück – dies ist der bisher höchste gemessene Wert in der Langzeitstudie. Eine ähnliche Tendenz zeigt sich bei anderen Aussagen. So stimmten im Jahr 2020 nur noch 15 Prozent der Aussage zu: „Die Medien arbeiten mit der Politik Hand in Hand, um die Meinung der Bevölkerung zu manipulieren.“ 2019 waren es 23 Prozent. Insgesamt weisen mehr Menschen als in den vergangenen Jahren Aussagen zurück, die den Medien absichtliche Manipulation vorwerfen.





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